Nahrungsmittel bei Histaminintoleranz
Wichtigste Maßnahme ist eine histaminfreie/-arme Ernährung und Karenz eventuell auch aufgrund anderer Unverträglichkeiten/Al ergien) problematischer Nahrungsmittel. Auch sollten Nahrungsmittel, die potentielle Histaminliberatoren (biogene Amine) enthalten, aus dem Speiseplan zeitweise gestrichen werden. Dem Vitamin B6 wird eine Coenzym-Funktion für Diaminoxidase zugesprochen. Bei nachgewiesenem Vitamin-B6-Mangel ist eine Substitution (1/2 mg pro Tag und kg Körpergewicht) als therapeutische Maßnahme bei Histamin Intoleranz sinnvol . Bei eiweißreicher Ernährung wird eine höhere Vitamin B6-Aufnahme empfohlen, da zum Abbau von Proteinen Vitamin B6 gebraucht wird. Auf einen hohen Quotienten Vitamin B6 / Eiweiß in der Nahrung ist daher mehr zu achten als auf den Vitamin B6 – Gehalt selbst. Vitamin C in Dosierungen zwischen 1 und 3 Gramm täglich ist möglicherweise in der Lage, die Histaminspiegel bei Patienten zu senken.
Unverträgliche Nahrungsmittel
Nahrungsmittel, die einen hohen Histamingehalt haben:
Geräuchertes Fleisch, Salami, Schinken, Innereien
Viele Fischprodukte, insbesondere Fischkonserven
gereifte Käsesorten (je höher der Reifegrad, desto höher der Histamingehalt)
Einige Gemüsesorten (Sauerkraut, Tomaten, Melanzani (Auberginen), Spinat, Avocados)
Einige Obstsorten (alle Citrusfrüchte (z. B. Orange, Mandarine, Grapefruit), Bananen, Rote Pflaumen, Birnen, Kiwi, Erdbeeren, Himbeeren)
Alle eingelegten Gemüse aus der Dose/dem Glas
Bohnen und Hülsenfrüchte (besonders Kichererbsen und Sojabohnen, auch Erdnüsse)
Sojaprodukte (Sojamilch, Sojasahne, Tofu, Sojasoße)
Bestimmte Biersorten wie Hefeweizen, (Rot)Wein
lactosefreie Milch (Berichte durch HIT-Betroffene)
Schokolade, Kakao, Marzipan, Nougat, Knabbergebäck, Süßigkeiten mit Konservierungs- und/oder Farbstoffen
Weinessig (besonders Rotweinessig), Tafelessig
scharfe Gewürze begünstigen die Histaminaufnahme im Magen- Darmsystem
Nahrungsmittel, die Histamin freisetzen (Histaminliberatoren, enthalten biogene Amine):
Zitrusfrüchte wie z. B. Orangen, Grapefruit etc.
Nüsse, insbesondere Walnüsse, Cashewnüsse
evtl. Zusatzstoffe wie z. B. Glutamat, Benzoate, Farbstoffe, Sulfite, Nitrite
Diaminoxidase blockierende Nahrungsmittel:
Energy Drinks (Bestandteil Theobromin blockiert die DAO)
Zusatzstoffe mit Histamin:
Farbstoffe: Tartrazin (E 102), Chinolingelb (E-102), Gelborange S (E 110), Azorubin (E 122), Amaranth (E 123), Cochenillerot A (E 124), Erythrosin (E 127)
Konservierungsstoffe: Sorbinsäure und Salze (E 200-203), Benzoesäure und Salze (E 210-213), PHB-Ester (E 220-227), Dipheyl und Orthaphenyl (E 231-232), Thrabenrudazol (E 223)
Sonstige: Nitrate (E 251-252), Glutamate (E 620-625)
Säureregulatoren (Di-, Tri- und Polyphosphate)
Antioxidantien: Butylhydroxianisol (BHA), -droxitoluol (BHT)
Histaminarme Lebensmittel
Lebensmittel mit geringem Histamingehalt. Aufgrund weiterer, ebenfal s vorliegenender Unverträglichkeiten/Kreuzallergien ist zu beachten, dass die Histaminarmut eines Lebensmittels allein noch nichts über seine Verträglichkeit für den Betroffenen aussagt.
Frisches Obst: Melone, Heidelbeeren (=Blaubeeren), Preiselbeeren, Litchi, Mango, Khaki, Kirschen, Johannisbeeren, Aprikosen, Äpfel
Frisches Gemüse: Grüner Salat, Kohlsorten, Rote Beete, Kürbis, Zwiebel, Radieschen, Rettich, Rapunzel, Paprika, Karotten, Brokkoli, Kartoffeln, Gurke, Lauch, Zucchini, Mais, Spargel, Knoblauch, Rhabarber
Getreide, Teigwaren (Dinkel-, Mais-, Reisnudeln, Hefefreies Roggenbrot, Mais-Reis-Knäckebrot, Reis, Haferflocken, Reiswaffeln Mais-, Reis-, Hirsemehl)
alle nicht zitrushaltigen Obstsäfte, alle Gemüsesäfte (außer Sauerkraut)
Untergärige Biere, klare Schnäpse (Wodka, Rum etc.), Weißweine
Proteine: Eigelb, Lopino (strittig, da ebenfalls Hülsenfrucht)
Diaminoxidase (DAO) blockierende Medikamentenwirkstoffe
ACETYLCYSTEIN z. B. in Aeromuc,Pulmovent
AMBROXOL z. B. in Ambrobene, Ambroxol, Mucosolvan, Mucospas
AMINOPHYLLIN z. B. in Myocardon, Euphylliin
METAMIZOL z. B. in Buscopan comp., Novalgin
METOCLOPRAMID z. B. in Paspertin, Ceolat comp.
histaminfreisetzende Medikamentenwirkstoffe
DICLOFENAC z. B. in Deflamat, Diclobene, Voltaren, Neodolpasse, Neurofenac
geeignete Medikamente
bei Schmerzzuständen z. B. Mexalen oder Seractil; Vorsicht bei Nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR wie z. B. Voltaren)
gut verträgliches Antibiotika wie Erythromycin/Erythrocin; Vorsicht bei Augmentan (s. Medikamentenwirkstoffe)
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