Gabriele rosenthal

Abstracts

TAGUNG
ZEICHEN DER KRAFT.
WISSENSFORMATIONEN 1800–1900

Christoph Asendorf

„Die Dynamomaschine und die hl. Jungfrau“ – Schauspiele der Energie um 1900
Sieht man auf die Kunst der Jahre um 1900, vor allem auf Werke, die dem Art Nouveau bzw.
Jugendstil zuzurechnen sind, so fällt ein Zug ins Dynamische auf, der den Gedanken einer
Ikonographie der Energie nahelegt. Schwingende und zuckende Linien, Energiefelder oder zu
vibrieren scheinende Dinge indizieren ein Weltbild, das in Bewegung versetzt scheint. „Die Linie ist
eine Kraft“ schreibt Henry van de Velde; Kraftlinien kennzeichnen sein Design. Auch das
Menschenbild jener Jahre ist von energetischen Vorstellungen der verschiedensten Art geprägt: die
Subjekte erscheinen, etwa in der Kunst eines Munch oder Kokoschka, von inneren und äußeren
Kräften durchpulst, die ihre Sicherheit und Stabilität angreifen. Wo Nietzsche die Welt allgemein als
„Ungeheuer von Kraft” beschreibt, das sieht ein Henry Adams die Dynamomaschine als alles
verändernde Energiequelle. Zugleich drohen décadence und Entropie, gegen die wiederum
rückwärtsgewandte Utopien entworfen werden. Nach der Jahrhundertwende versucht Georg
Simmel, widerstreitende Impulse in einer Theorie der Moderne zusammenzudenken, während
Gestalter gegensätzliche Strategien entwickeln: einem Wunsch nach Beruhigung steht, etwa im
Futurismus, der nach äußerster Exaltation gegenüber.
Thomas Brandstetter

Entfesselte Kräfte. Der Sprengstoff als Kulturtechnik der Moderne

Hochexplosive Sprengstoffe formierten sich ab den 1860er Jahren zum konstituierenden Faktor
einer Kultur, die vom Streben nach technischem und wirtschaftlichem Fortschritt beseelt war.
Nitroglycerin und Dynamit galten als Garanten des gesellschaftlichen Fortschritts, da sie
ingenieurstechnische Leistungen wie den Bau des Suezkanals und des St. Gotthardtunnels
ermöglichten.
Ausgehend von diesen bereits von den Zeitgenossen bewunderten Großprojekten wird sich der
Vortrag mit den Problemen beschäftigen, welche die schwer kontrollierbaren Kräfte des
Sprengstoffes aufwarfen. Dabei wird sich zeigen, dass das Ereignis „Explosion“ auch auf
epistemologischer Ebene einen Bruch in der Ordnung der Dinge, die in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts wesentlich durch die Thermodynamik bestimmt war, bewirkte. Unter dem Begriff
der „Auslösung“ fasste man seither Ereignisse, die nicht unter das Prinzip der Energieerhaltung zu
fallen schienen und bei denen sich kein proportionales Verhältnis zwischen Ursache und Wirkung
erkennen ließ. Die Auslösung war keine Angelegenheit der Energieumwandlung, sondern eine der
Steuerung und mithin eine der Technik. So war es auch Nobels Erfindung des Initialzünders, der das
technische apriori dieses Begriffs darstellte.
Anhand dieser Befunde soll versucht werden, das Programm einer Kulturgeschichte des
Sprengstoffs zu entwerfen, die dessen technische, epistemologische und diskursive Dimensionen
ernst nimmt.
Philipp Felsch

Nach oben. Zur Topologie von Arbeit und Ermüdung im 19. Jahrhundert
Wir leben heute in einer Welt, der die Arbeit zum Problem geworden ist. Spätestens seit den 1980er
Jahren verkünden Autoren wie André Gorz, Jeremy Rifkin oder Antonio Negri das Ende der
Arbeitsgesellschaft und fordern neue Formen von Vergesellschaftung, die nicht länger auf dem
Primat der Lohnarbeit beruhen. Sie mobilisieren dabei gegen eine Konstellation, deren Anfänge im
späten 18. Jahrhundert liegen. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde das Phänomen der Arbeit von
Ökonomen, Ingenieuren und Physiologen entdeckt und als Bestimmung, Meßgröße und Währung
der industriellen Welt in Umlauf gebracht. Der Vortrag widmet sich den Versuchen von
Lebenswissenschaftlern, den homo oeconomicus auch körperlich als ein Arbeitstier zu erweisen.
Dabei hatten die Physiologen mit einer merkwürdigen Anomalie zu tun: Der von den Ingenieuren
entlehnte Arbeitsbegriff funktionierte nur, wenn ein senkrechtes Heben von Lasten involviert war.
Daher ist die Übertragung dieses Begriffs in die Physiologie eine Geschichte von Kulturtechniken
der Vertikale. Gerade dort, wo ökonomische Zusammenhänge ausgesetzt waren, beim Besteigen
von Bergen und bei der Zwangsarbeit in der Tretmühle, fand physiologisch kalkulierbare Arbeit
statt. Dass sich die Aufmerksamkeit der Physiologen im späten 19. Jahrhundert von der Arbeit auf
die Ermüdung verlagerte, gehört zu den Folgen dieser problematischen Divergenz.
Günter Gödde

Von der „Lebenskraft“ zur „Ökonomie“ der Kräfte im Unbewussten – die physiologisch-
psychologischen Verwendungen des Kraftbegriffs bei Nietzsche und Freud

In der geistigen Entwicklung Nietzsches und Freuds gibt es eine Reihe von Übereinstimmungen. Die
dramatisch erlebte Einbuße an Gottes-, Welt- und Selbstgewissheit in der Jugend, die frühe
Loslösung von der Religion, dann die radikale Infragestellung der traditionellen Metaphysik und die
verstärkte Hinwendung zu den Naturwissenschaften, in denen das Konzept der „Kraft“ als
Basisannahme eine bedeutsame Rolle spielte. Für beide Denker wurde die Thematik der
physiologischen Bedürfnisse, der Triebschicksale und der Leiblichkeit zum Leitfaden ihres Denkens.
Krankheit führten sie darauf zurück, dass wesentliche Affekte und Triebe gehemmt und dadurch
ihres natürlichen Kraftpotenzials beraubt werden. Im Anschluss an Robert Mayers Konzeption,
wonach sich im Organismus fortwährend Kraft bilde und sich dann immer wieder „auslösen“ müsse,
betonte Nietzsche, dass nicht die Auslösungen selbst, sondern die Dynamik „verhinderter
Auslösung“ der Menschheit am meisten geschadet habe. Freud sprach in diesem Zusammenhang
von fehlender „Abreaktion“ aufgestauter Affekte. Bei einer adäquaten „Reaktion“, sei es ein
entlastendes Gespräch, eine Gefühlsäußerung wie Weinen oder Lachen oder eine Rachehandlung,
könnten sich dagegen die Affekte „kathartisch“ entladen und dadurch wertvolle Kräfte frei setzen.
– In ihrer Einstellung zur Physiologie kann man bei beiden Denkern eine Umkehrbewegung
erkennen. Nietzsche entwickelte eine „entlarvende Psychologie“, bis sich ihm die Perspektive einer
neuen „Physio-Psychologie“ auftat, die am Ende in einen Physiologismus einmündete. Freud
entfernte sich dagegen von der Physiologie, orientierte sich zeitweise noch an einer
neurophysiologischen Psychologie, um dann in der „Traumdeutung“ (1900) eine reine Psychologie
des Unbewussten zu präsentieren. – Nietzsche und Freud rehabilitierten den Eros, wobei sie in der
„Sublimierung“ eine höhere Form der Lebensbejahung sahen als in der bloßen Befriedigung. Nicht
Trieb-Abtötung, sondern Trieb-Formung, Trieb-Gestaltung! – lautet die Formel der Befreiung bei
Nietzsche. Auch Freud wandte sich gegen die Triebabtötung und stellte die programmatische
Forderung auf: „Wo Es war, soll Ich werden“, wobei er das „Es“ mit einem „Kessel brodelnder
Triebe“ und dessen Kultivierung mit der „Trockenlegung der Zuydersee“ verglich.
Ethel Matala de Mazza

Lahme Kräfte.
Dramaturgien politischer Schwäche in der Wiener Moderne

Die rotsamtene Hofloge, die in den Wiener Theatern verhängt, ins Halbdunkel getaucht und
staubbedeckt auf einen Kaiser wartete, der sich nie blicken ließ, kann nicht nur – im Sinne Hermann
Brochs – als Emblem einer vergreisten und störrisch beharrenden Monarchie angesehen werden. Im
Innern der Schauspielhäuser gibt sie der souveränen Schwäche auch einen Ort, an dem sie
unverhohlen zutage treten und auf Abhilfe rechnen darf. Die Operetten der Wiener Moderne
haben daraus um 1900 ein Programm gemacht, das den Weg des geringsten Widerstandes zum
Königsweg politischer Sanierung kürt. Die Kräfte, die sie in Bewegung setzen, haben in
Militärkapellmeistern wie Franz Lehár versierte Kommandeure gefunden – in Kritikern wie
Karl Kraus allerdings auch einen Widersacher, der so erbittert wie vergeblich auf die Gegenkraft der
akustischen Verstärkung setzt, um sie ein für allemal lahmzulegen.
Kai Marcel Sicks

Muskelmänner. Kraftsport und Sportphysiologie um 1900

Am Ende des 19. Jahrhunderts erobert eine Unzahl von Ratgebern die Bücherregale des
Bürgertums, die mit dem Versprechen werben, allen Lesern (und gelegentlich auch den Leserinnen)
rasch zu Kraft zu verhelfen. Die Autoren, die sich nicht selten mit der Auszeichnung „Stärkster
Mann der Welt“ schmücken, geben detaillierte kraftsportliche Trainingsanweisungen vor, deren
genaue Befolgung das Wachstum der Muskeln befördere und zu ungewöhnlichen Kraftleistungen
befähige. Durchgängig autorisieren sie ihre Systeme durch den Verweis auf physiologische
Untersuchungen, die den Erfolg ihrer Angaben wissenschaftlich belegten.
Die Verbindungen zwischen der Sportphysiologie, die sich am Ende der 1890er Jahre konstituiert,
und der Athletik sind aber eine genauere Betrachtung wert. Die physiologische Perspektive auf
den Körper – insbesondere den Muskel – als Motor wird in der Kraftsportliteratur nicht nur einfach
übernommen, sondern dient als Grundlage eines Übungsprogramms, dem die Steigerung der
Arbeitseffizienz des Körpers als zentrales Ziel zugrunde liegt. Es lässt sich erkennen, dass der
Aufbau der Kraft im frühen Body-Building ein popularisiertes Teilprojekt im zumeist wissen-
schaftlich geführten Kampf gegen die „Nemesis des industriellen Zeitalters“ (Rabinbach) darstellt:
gegen die universale Krafterschöpfung.
Bernhard Siegert

Am Ende der Kräfte

Hermann Helmholtz formulierte 1847 in seinem Vortrag „Über die Erhaltung der Kraft“ das
Programm einer neuen Universalwissenschaft: Physik. Natur wird zu einem Tauschvorgang, in dem
sich „die Kraft“ erhält wie 76 Jahre später in Mauss' Theorie des Gabentauschs das „hau“. Kraft ist,
was den Grund-Bestand der Natur von vornherein sicher stellt, „bestellbar auf Erhaltungs-,
Verwandlungs- und Speicherfähigkeit“ (Heidegger). Damit aber unterstellt sich der Diskurs der
Physik dem Prinzip der Maschine. Was Wirkung und Ursache ver- und berechenbar macht ist die
Dampfmaschine. Der Vortrag handelt alsdann von der Heraufkunft einer anderen Maschine, die
außerhalb des universalen transzendentalen „Gesetzes“ der Kraft operiert, dem Relais. Das Relais
wird zum technischen Apriori der Ausdifferenzierung von Energie und Information und einer neuen
Mathematik, welche beginnt, Kraft als diskrete und binär codierbare Impulse zu modellieren.
Juliane Vogel

In feurigem Bewegen. Alte und neue Kräfte im Umfeld der französischen Revolution

Der Vortrag behandelt das Verhältnis von Kraft und Bodenbewegung im Kontext der französischen
Revolution. Ausgangspunkt ist die Revolutionsmetapher des Erdbebens als einer spontanen und
eruptiven Umwälzung des alten Bodens. Ihm gegenüber rücken die Arbeiten der Pariser
Bevölkerung in den Blick, die sich auf dem Marsfeld versammelt, um in gemeinsamer Anstrengung
einen neuen und künstlichen Boden zu schaffen. Auf die ungerichtete Kraftexplosion des Bebens
folgt die organisierte Umgestaltung des Bodens aus vereinter Kraft. Anhand der zeitgenössischen
Literatur soll gezeigt werden, wie sich diese neuen Kräfte formieren und ausrichten und wie sie
gezielt für die Substruktion der Republik eingesetzt werden. Abschliessend sollen jene Kräfte zur
Sprache kommen, die sich dieser Ökonomie entziehen und unter dem verfemten Namen des Alten
eine konterrevolutionäre, spektakuläre und verschwenderische Kraftbewegung entfalten, die ihrer
Nutzung entgegensteht.
Joseph Vogl

Kraft und Masse

Seit der Aufklärung wurde die Funktionsweise von Gesellschaften als System mechanischer Kräfte
beschrieben, die eine gute Politik zu koordinieren und in dynamisches Gleichgewicht zu integrieren
vermochten. Im 19. Jahrhundert wurde diese ‚soziale Physik’ nicht nur nach thermodynamischen
Gesichtspunkten neu definiert; mit den notorischen Massendiskursen wurden auch soziale
Ereignistypen aufgerufen, deren Verlaufsformen man nach dem Muster von Katalysen,
Auslösungsprozessen und Explosionen kodierte – eine neue Gestalt sozialer Gefährlichkeit.
M. Norton Wise

Why 19th century automata had no ‘Kraft’

Android automata in the 19th century represented the activities of a wide variety of humans –
musicians, snake charmers, gymnasts, jugglers, dancers – and races – Asians, Blacks, simians. But they
were rarely used to represent the powerful actions of white male Europeans. They had no “Kraft.”
The implied contrasts make automata a sensitive probe of some of the cultural dimensions of
“Kraft”. Focusing on Britain, I take up mechanics (mechanism vs. engine), economics (productive vs.
unproductive labor), evolution (savage vs. civilized), brain physiology (emotion vs. reason), and
gender (feminine vs. masculine).
Curricula Vitae, Publikationen und Literaturhinweise:

Christoph Asendorf, Prof. Dr. phil., ist seit 1996 Professor für Kunst und Kunsttheorie an der
kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Studium der
Kunstgeschichte, Geschichte und Germanistik an der Universität Heidelberg und der FU Berlin,
Promotion 1984. Freiberufliche Tätigkeit. 1990–1995 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der
Bergischen Universität/Gesamthochschule Wuppertal, dort auch 1995 Habilitation. Im
Wintersemester 2004/2005 war er IFK_Visiting Fellow.
Batterien der Lebenskraft – Zur Geschichte der Dinge und ihrer Wahrnehmung im 19. Jahrhundert,
Gießen 1984, 2. Auflage 2002; Ströme und Strahlen – Das langsame Verschwinden der Materie um
1900, Gießen 1989; Super Constellation – Flugzeug und Raumrevolution. Die Wirkung der Luftfahrt
auf Kunst und Kultur der Moderne, Wien/New York 1997; Entgrenzung und Allgegenwart – Die
Moderne und das Problem der Distanz, München 2005.

Mitchell G. Ash
, Prof. Dr. phil., ist seit 1997 ordentlicher Professor für Geschichte der Neuzeit an der
Universität Wien. Dort leitet er die Arbeitsgruppe Wissenschaftsgeschichte. Seit 2006 ist er Sprecher
des Initiativkollegs „Naturwissenschaften im historischen Kontext“. Er studierte Geschichte, Wissen-
schaftsgeschichte, Philosophie und Psychologie am Amherst College, der Harvard University und der
Freien Universität Berlin und promovierte im Fach Geschichte an der Harvard University. Weitere
Stationen: Assistant Professor, Associate Professor und Full Professor für Geschichte an der
University of Iowa (1984–1997), Gastprofessuren in Göttingen und Wien, Fellow am Wissenschafts-
kolleg zu Berlin 1990–1991. Seit 2002 ist er Präsident der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte
und Ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Zahlreiche
Aufsätze über die Beziehungen von Wissenschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur im 19. und
20. Jahrhundert.

Gestalt Psychology in German Culture 1890–1967: Holism and the Quest for Objectivity, Cambridge
1995; mit Alfons Söllner (Hg.), Forced Migration and Scientific Change: Emigre German-Speaking
Scientists and Scholars after 1933, Cambridge 1996; (Hg.), Mythos Humboldt – Vergangenheit und
Zukunft der deutschen Universitäten, Wien 1999; mit Christian Stifter (Hg.), Wissenschaft, Politik
und Öffentlichkeit. Von der ‚Wiener Moderne‘ bis heute, Wien 2002.

Thomas Brandstetter
, Dr. phil., ist seit Mai 2006 PostDoc am Graduiertenkolleg „Codierung von
Gewalt im medialen Wandel“. Er promovierte an der Bauhaus Universität Weimar mit einer Arbeit
zur Maschine von Marly und der Kultur der Technik vom 17.–19. Jahrhundert. Zuvor war er DOC-
Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Visiting Student am Department of
History and Philosophy of Science der University of Cambridge und IFK_Junior Fellow. Sein
Forschungsschwerpunkt ist die Kulturgeschichte von Technik und Wissenschaft.
Windmacherey. Frühe Dampfmaschinen als Projekte (1695-1725), in: Markus Krajewski (Hg),
Projektemacher. Zur Produktion von Wissen in der Vorform des Scheiterns, Berlin 2004, S. 79–94;
Elefanten im Mond. Der prekäre Status des wissenschaftlichen Instruments, in: Berichte zur
Wissenschaftsgeschichte
27 (2004), S. 109–118; ’The most wonderful piece of machinery the world
can boast of’: The Water-works at Marly, 1680–1830, in: History and Technology 21 (2005), S. 205–
220; Der Staub und das Leben. Szenarien des nuklearen Winters, in: Archiv für Mediengeschichte 5
(2005), S. 149–156.

Philipp Felsch
, Dr. phil., ist Historiker. Er hat am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in
Berlin und am IFK eine Dissertation über „Laborlandschaften. Physiologische Alpenreisen um 1900“
geschrieben und arbeitet zur Zeit am Zentrum Geschichte des Wissens an der ETH Zürich.
Das Laboratorium, in: Alexa Geisthövel und Habbo Knoch (Hg.), Orte der Moderne. Erfahrungs-
welten des 19. und 20. Jahrhunderts, Frankfurt a. Main 2005, S. 27–36; Beim Paten. Feltrinelli und
die Deutschen, in: Ästhetik & Kommunikation. Mythos BRD, 36 (2005), S. 115–119; Aufsteigesysteme
1800 • 1900, in: Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte, 1 (2005), S. 15–32; Die
Stadt, der Lärm und der Ruß. Mechanische Spuren der Psyche, 1875–1895, in: Cornelius Borck und
Armin Schäfer (Hg.), Psychographien, Berlin 2006, S. 17–42; Wo die Farbe gefriert. Frühe Alpen-
fotografien als Indizien von Mühe, in: Fotogeschichte. Beiträge zur Geschichte und Ästhetik der
Fotografie
(in Vorbereitung).
Günter Gödde, Dr. phil., studierte Jura sowie Psychologie und Soziologie und absolvierte eine
Ausbildung zum Psychotherapeuten. Seit 1981 Tätigkeit als Psychotherapeut und Supervisor in
privater Praxis sowie als Dozent in der Therapeutenausbildung. Seit 1990 Teilnehmer am Berliner
„Forum für Geschichte der Psychoanalyse“; seit 1992 Dozent, Supervisor und Lehrtherapeut an der
Berliner Akademie für Psychotherapie (BAP); seit 1997 Mitglied der Schwerpunktleitung Tiefen-
psychologie und der Akademieleitung der BAP.
Traditionslinien des Unbewussten. Schopenhauer – Nietzsche – Freud, Tübingen 1999; Mathilde
Freud. Die älteste Tochter Sigmund Freuds in Briefen und Selbstzeugnissen, Gießen 2003; mit
E. Jaeggi, W. Hegener und U. H. Möller (Hg.), Tiefenpsychologie lehren – Tiefenpsychologie lernen,
Stuttgart 2003; mit M. B. Buchholz (Hg.), Das Unbewusste, Bd. I-III, Gießen 2005/2006.
Christoph Hoffmann, PD Dr. phil., ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für
Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Er studierte Germanistik und Geschichte in Frankfurt/Main und
Freiburg/Br. Im Sommersemester 2006 arbeitet er als IFK_Research Fellow an dem Projekt „Andere
Augen I: Im Blick des Facettenauges“.
„Der Dichter am Apparat“. Medientechnik, Experimentalpsychologie und Texte Robert Musils,
München 1997; mit Peter Berz (Hg.), Über Schall. Ernst Machs und Peter Salchers Geschossfoto-
grafien, Göttingen 2001; mit Barbara Büscher und Hans-Christian von Herrmann (Hg.), Ästhetik als
Programm. Max Bense/Daten und Streuungen, Berlin 2004; mit Caroline Welsh (Hg.), Umwege des
Lesens. Aus dem Labor philologischer Neugierde, Berlin 2006; Unter Beobachtung. Naturforschung
in der Zeit der Sinnesapparate, Göttingen 2006 (im Erscheinen).
Ethel Matala de Mazza, Dr. phil., ist Wissenschaftliche Assistentin am Institut für Deutsche Philo-
logie der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitarbeiterin des Projekts „Poetologie
der Körperschaften“ am Zentrum für Literaturforschung Berlin (in Kooperation mit Thomas Frank,
Albrecht Koschorke und Susanne Lüdemann). Studium der Neueren deutschen Literatur,
Philosophie, Linguistik und Kunstgeschichte in Bochum, Paris und München. Visiting Assistant
Professor an der University of Chicago im Sommersemester 2005; Visiting Associate Professor an
der Harvard University im Wintersemester 2006.
Arbeitsschwerpunkte: Literaturgeschichte des 17. bis 20. Jahrhunderts, Literatur- und Theorie-
geschichte des politischen Imaginären, Wechselbeziehungen zwischen Recht und Literatur,
Kulturanthropologie.
Der verfaßte Körper. Zum Projekt einer organischen Gemeinschaft in der Politischen Romantik,
Freiburg 1999; mit Thomas Frank, Albrecht Koschorke und Susanne Lüdemann, Des Kaisers neue
Kleider. Über das Imaginäre politischer Herrschaft, Frankfurt a. Main 2002; mit Uwe Hebekus und
Albrecht Koschorke (Hg.), Das Politische. Figurenlehren des sozialen Körpers nach der Romantik,
München 2003; mit Clemens Pornschlegel (Hg.), Inszenierte Welt. Theatralität als Argument
literarischer Texte, Freiburg 2003; mit Thomas Frank, Albrecht Koschorke und Susanne Lüdemann,
Der fiktive Staat. Konstruktionen des politischen Körpers in der Geschichte Europas, Frankfurt a.
Main 2006 (im Erscheinen).
Claus Pias, Prof. Dr. phil., ist Professor für Erkenntnistheorie und Philosophie der Digitalen Medien
am Institut für Philosophie der Universität Wien. Grundstudium der Elektrotechnik an der RWTH
Aachen und Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie an der Rheinischen
Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Ruhr-Universität Bochum. 1996–2000 Wissenschaft-
licher Assistent für „Geschichte und Theorie künstlicher Welten“ an der Bauhaus-Universität
Weimar; 2001–2003 Juniorprofessur für „Medientechnik und Medienphilosophie“ an der Ruhr-
Universität Bochum. 2002 Kollegiat der Alcatel SEL-Stiftung an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Seit 2003 Assoziiertes Mitglied des Graduiertenkollegs „Media of History – History of Media“ an der
Bauhaus-Universität Weimar; 2003–2005 Vertretungsprofessur für „Kommunikationswissenschaft
und elektronische Medien“ an der Universität Essen. 2004/05 Lehraufträge am Institut für Medien-
wissenschaft der Universität Basel und am Institut für Kunstwissenschaft der HfG Karlsruhe.
Forschungsschwerpunkte: Geschichte und Theorie der digitalen Medien; Technikgeschichte und
Technikphilosophie; Gegenwartskunst.
Geschaute Literatur, Weimar 1996; ComputerSpielWelten, München 2002 (ital. Ausgabe Turin 2006);
Die Epoche der Kybernetik, Stuttgart (Alcatel SEL) 2003; Anna Oppermann in der Hamburger Kunst-
halle, Hamburg 2004; (Hg.), Kulturfreie Bilder, Berlin 2006 (im Erscheinen).
Wolfgang Pircher, Ass.-Prof. Dr. phil., ist Assistenzprofessor am Institut für Philosophie der
Universität Wien. Studium der Philosophie und Volkswirtschaftslehre an der Universität Wien,
Absolvent des TGM (Technologisches Gewerbe Museum, Höhere Abteilung für Nachrichtentechnik
und angewandte Elektronik). 1996–2000 Gastprofessor an der Technischen Universität Wien.
Forschungsschwerpunkte: Technik- und Wirtschaftsphilosophie.
(Hg.), Gegen den Ausnahmezustand. Zur Kritik an Carl Schmitt, Wien 1999; Sozialmaschine Geld:
Kultur, Geschichte, Frankfurt a. Main 2000; Gleichzeitigkeit, in: Erhard Chvojka, Andreas Schwarcz,
Klaus Thien (Hg.), Zeit und Geschichte. Kulturgeschichtliche Perspektiven, Wien/München 2002,
S. 44–58; Alte Brücken, in: Lorenz Engell, Bernhard Siegert und Joseph Vogl (Hg.), Archiv für
Mediengeschichte – Medien der Antike, Weimar 2003, S. 61–68; mit Marianne Kubaczek und
Eva Waniek (Hg.), Kunst, Zeichen, Technik. Philosophie am Grund der Medien, Münster 2004.
Kai Marcel Sicks, Mag. phil., ist Doktorand an der Universität Wien. Studium der Deutschen
Philologie und Politikwissenschaften an den Universitäten Frankfurt am Main und Wien. 2002/03
Postgraduierter Studiengang „Kulturmanagement“ an der FernUniversität Hagen. 2003/04
IFK_Junior Fellow, 2004/05 IFK_Fellow Abroad am Kulturwissenschaftlichen Forschungskolleg
„Medien und kulturelle Kommunikation“ der Universität zu Köln.
Sollen Dichter boxen? Brechts Ästhetik und der Sport, in: Hofmannsthal-Jahrbuch zur europäischen
Moderne 12/2004, S. 365–404; mit Michael Cowan (Hg.), Leibhaftige Moderne. Körper in Kunst und
Massenmedien 1918 bis 1933, Bielefeld 2005; Charleston, Girls und Jazztanzbar. Amerikanismus und
die Identitätskrise der Operette in den zwanziger Jahren, in: Oliver Kohns und Martin Roussel (Hg.),
Identität in der Moderne. Einschnitte, Würzburg 2006 (im Druck).
Bernhard Siegert, Dr. phil. habil., ist seit 2001 Gerd-Bucerius-Professor für Geschichte und Theorie
der Kulturtechniken an der Bauhaus-Universität Weimar. Studium der Germanistik, Philosophie und
Geschichte an der Universität Freiburg i. Br., der Ruhr-Universität Bochum und der Humboldt-
Universität zu Berlin. 1993–1998 war er Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Ästhetik und
Geschichte der Medien des Instituts für Kultur- und Kunstwissenschaft der Humboldt-Universität
zu Berlin; 1998–1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Literaturforschung Berlin.
1999–2000 Vertretungsprofessur für Vergleichende Bildtheorie/Kulturtheorie der Medien an der
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Bereich Medienwissenschaft. Im Wintersemester 2004/2005 war
er IFK_Visiting Fellow.
[.]. Auslassungspunkte, Leipzig 2003; Passage des Digitalen. Zeichenpraktiken der neuzeitlichen
Wissenschaften 1500–1900, Berlin 2003; mit Joseph Vogl (Hg.), Europa. Kultur der Sekretäre,
Zürich/Berlin 2003; mit Michael Franz u. a. (Hg.), Electric Laokoon. Zeichen und Medien, von der
Lochkarte zur Grammatologie, Berlin 2006 (im Erscheinen); Passagiere und Papiere. Schreibakte auf
der Schwelle zwischen Alter und Neuer Welt, München/Paderborn/Zürich 2006 (im Erscheinen).
Juliane Vogel, Prof. Dr. phil., ist Professor für neuere deutsche Literatur an der Universität Wien
sowie derzeit Research Fellow und IFK_Fellow abroad an den Universitäten Berkeley. Erwin
Schrödinger-Stipendium an der TU Berlin. Gastprofessuren an der Universität München, Klagenfurt
und Princeton. Im Wintersemester 2002/2003 war sie IFK_Research Fellow. Veröffentlichungen zur
Literatur der Jahrhundertwende, zur österreichischen Literatur der Gegenwart, zur Literatur des
19. Jahrhunderts, zu Theater und Drama. Derzeit arbeitet sie an dem Forschungsprojekt:
„Schneiden und Schreiben in der Literatur der Moderne“.
Elisabeth von Österreich. Momente aus dem Leben einer Kunstfigur, Wien 1992/Frankfurt a. Main
1998; mit Michael Rohrwasser, Gisela Steinlechner und Christiane Zintzen, Freuds Pompejanische
Muse. Zu Wilhelm Jensens „Gradiva“, Wien 1996; Die Furie und das Gesetz. Zur Dramaturgie der
großen Szene in der Tragödie des 19. Jahrhunderts, Freiburg 2002; mit Wolfgang Ullrich, Weiß. Ein
Grundkurs, Frankfurt a. Main 2004.
Joseph Vogl, Prof. Dr. phil., ist Professor für Literatur- und Kulturwissenschaft/Medien an der
Humboldt-Universität zu Berlin. Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte in
München und Paris. 1999–2005 Professor für Geschichte und Theorie künstlicher Welten an der
Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar. U.a. war er Fellow an der Maison des Sciences
de l’Homme in Paris und IFK_Visiting Fellow.
Zuletzt erschienen: mit Claus Pias, Lorenz Engell u.a. (Hg.), Kursbuch Medien-Kultur, Stuttgart
1999; Kalkül und Leidenschaft. Poetik des ökonomischen Menschen,München 2002; mit
Bernhard Siegert (Hg.), Europa: Kultur der Sekretäre, Zürich/Berlin 2003; (Hg.), Gesetz und Urteil.
Beiträge zu einer Theorie des Politischen, Weimar 2003.
Christof Windgätter, Dr. phil., studierte Philosophie, Germanistik und Kulturwissenschaften in
München, Los Angeles und Berlin und absolvierte eine Ausbildung an der Akademie für Bühnen-
tanz
in Köln. Diverse Engagements im In- und Ausland. 19951998 war er Freier Mitarbeiter für
verschiedene Zeitungen in Frankreich (Toulon-Marseille-Aix). Seit 2002 Lehraufträge zu philo-
sophischen, ästhetischen und medientheoretischen Themen am Institut für Kunst- und Kultur-
wissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Brandenburgischen Technischen
Universität Cottbus. 2004 promovierte er mit einer Arbeit über eine Medientheorie der Schrift am
Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2004 ist er
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift Sisyphus – Jahrbuch Colloquium Psychoanalyse.
Mit Stephan Günzel, Leib und Raum – Das Unbewusste bei Maurice Merleau-Ponty, in: Michael B.
Buchholz und Günter Gödde (Hg.), Das Unbewusste in aktuellen Diskursen. Anschlüsse, Gießen
2005, S. 585–616; ›Und dabei kann immer noch etwas verloren gehen! –‹. Eine Typologie feder-
und maschinenschriftlicher Störungen bei Nietzsche, in: Martin Stingelin (Hg.), ›SCHREIBKUGEL IST
EIN DING GLEICH MIR: VON EISEN‹. (Mechanisiertes) Schreiben von 1850 bis 1950,Paderborn 2005,
S. 49–74; ›Jetzt ergötze und erhole ich mich an der kältesten Vernunft-Kritik‹. Kants transzendentale
Frage und ihre Ver/wendung durch Nietzsche, in: Beatrix Himmelmann (Hg.), Kant und Nietzsche im
Widerstreit, Berlin/New York 2005, S. 78–90; ›.with mathematic precision‹. On the Historiography
of the Dynamometer, in: The Virtual Laboratory. Essays and Resources on the Experimentalization
of Life. http://vlp.mpiwg-berlin.mpg.de/essays/data/art42, Max-Planck-Institut für Wissenschafts-
geschichte, Berlin 2005, S. 1–12; Medienwechsel. Vom Nutzen und Nachteil der Sprache für die
Schrift, Berlin 2006.

M. Norton Wise
, Prof. Ph. D., is Professor of History of Science at the Department of History and
Co-Director of the Center for Society and Genetics at the University of California, Los Angeles. He
works on topics from the late 18th century to the present, specializing in the history of physics and
paying particular attention to the relations between science and industrialization. He has held
many fellowships and visiting appointments throughout Europe, Israel, and the USA. At present he
is Visiting Scholar at the Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin.
With Crosbie Smith: Energy and Empire: A Biographical study of Lord Kelvin, Cambridge 1989; with
Crosbie Smith, Work and Waste: Political Economy and Natural Philosophy of Nineteenth-Century
Britain, in: History of Science 27 (1989), pp. 263–317 (I.), pp. 392–449 (II.); 28 (1990), pp. 221–61; with
Robert M. Brain, Muscles and Engines: Indicator Diagrams and Helmholtz’s Graphical Methods, in: Lorenz Krüger (Ed.), Universalgenie Helmholtz: Rückblick nach 100 Jahren, Berlin 1994, pp. 124–145; (Ed.), The Values of Precision, Princeton 1997; with Elaine M. Wise, Staging an Empire, New York 2004. Unterstützt von: IFK Internationales Forschungszentrum
Tel.: +43 1 504 11 26, Fax: +43 1 504 11 32

Source: http://alt.ifk.ac.at/dl.php/0/79/AHPKraft.pdf

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488 F.3d 1377, *; 2007 U.S. App. LEXIS 11886, **; PFIZER, INC., Plaintiff-Appellee, v. APOTEX, INC. (formerly known as Tor- Pharm, Inc.) Defendant-Appellant. 2006-1261 UNITED STATES COURT OF APPEALS FOR THE FEDERAL CIRCUIT 488 F.3d 1377; 2007 U.S. App. LEXIS 11886; 82 U.S.P.Q.2D (BNA) 1852 May 21, 2007, Decided May 21, 2007, Filed PRIOR HISTORY: [**1] Appealed from

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Page numbers may refer to music as well as text. Page references in bold type indicate the main appearance of a tune, a photograph of a pianist, based on four-note chords in key of F 140or an entry in Appendix I, ‘Suggested Listening’. dominant sevenths/ninths 103, 112, 187in left hand 214–217in right-hand improvisation ‘A’ Train Improvisation 66, 68, 69 in walking basslines

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